Brandschutz weltweit – Pilkington Brandschutzglas in den USA

Brandschutz weltweit – Pilkington Brandschutzglas in den USA

Artikel
09 Apr 2024

Unsere Brandschutzgläser werden in der ganzen Welt verbaut und erfüllen in Brandschutzsystemen die geforderten brandschutztechnischen Anforderungen. Eigentlich müssten Brandschutz- und Sicherheitsstandards zum Schutz von Menschenleben und Sachwerten weltweit einheitlich sein, dem ist aber nicht so. Oftmals gibt es länderspezifische Abweichungen, begründet auf nationalem Baurecht, anderen Klassifizierungen und Testverfahren. Ein Blick in die USA zeigt dies sehr anschaulich. Um diese länderspezifischen Herausforderungen bestens zu erfüllen, arbeiten wir in den USA seit vielen Jahren mit unserem Brandschutzglas-Partner Technical Glass Products (TGP) zusammen und bieten im Rahmen des TGP-Produktportfolios unser Brandschutzglas Pilkington Pyrostop® an.

In den USA gibt es keine direkten E-, EW- und EI-Klassifizierungen für Brandschutzglas, wie sie in Deutschland verwendet werden. Es werden dort Brandschutzglas-Produkte unter anderem gemäß den Standards der Underwriters Laboratories (UL) getestet und zertifiziert. Klassifizierungen für Gläser, bei denen Schutz vor Feuer, Rauch u/o Hitzestrahlung gefordert sind, werden folgendermaßen eingeordnet.

In den Vereinigten Staaten werden Brandschutzverglasungen und feuerbeständige Verglasungen unterschieden. Brandschutz bedeutet, dass die Verglasung die Ausbreitung von Flammen und Rauch für die angegebene Brandschutzklasse verhindert. Zu diesen Materialien gehören traditionelles Drahtglas, Glaskeramik und speziell gehärtetes Glas. Brandschutzverglasungen eignen sich in der Regel dort, wo die Bauvorschriften "öffnungssichere" Baugruppen, einschließlich Türen, Seitenteilen und Fenstern, zulassen. Solche Verglasungen sind mit Feuerwiderstandsklassen von 20 bis 180 Minuten und mit unterschiedlichen Aufprallsicherheitsklassen erhältlich. Da sie die Übertragung von Strahlungshitze nicht blockieren, unterliegen sie den Flächen- und Größenbeschränkungen der geltenden Bauvorschriften (in den USA in der Regel der International Building Code - IBC) und/oder der zuständigen Behörde.

Feuerwiderstandsfähiges Glas bietet den gleichen Schutz gegen Flammen und Rauch wie Brandschutzverglasungen, bietet aber einen zusätzlichen Schutz, indem es die Übertragung von Strahlungshitze blockiert. Es wird nach den strengen Normen für die Feuerbeständigkeit von Wänden getestet, einschließlich ASTM E119: Standard Test Methods for Fire Tests of Building Construction and Materials und Underwriters Laboratories (UL) 263: Fire-resistance Ratings.

In Anbetracht dieser Leistungsvorteile eignen sich feuerbeständige Verglasungen in der Regel dort, wo die Bauvorschriften eine als „feuerbeständig" bezeichnete Baugruppe zur Umschließung eines Raums verlangen. Beispiele hierfür sind Trennwandanwendungen, die eine Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten oder mehr erfordern und die Kriterien für den Temperaturanstieg erfüllen müssen, wie z. B. Treppenhäuser, Korridore mit Fluchtwegen oder andere Brandschutzbarrieren, die Innenräume abtrennen. Aufgrund seiner wärmeblockierenden Eigenschaften und seiner Klassifizierung als feuerbeständige Wandkonstruktion ist er nicht auf 25 Prozent der Wandfläche beschränkt.

Erlangung einer Brandschutzglasklassifizierung

Ein häufig verwendetes Testverfahren ist die sogenannte "Fire Endurance Test" (Feuerbeständigkeitstest), die gemäß Standards wie UL 263 (ASTM E119) durchgeführt wird. Während dieses Tests wird das Brandschutzglas in einem speziellen Ofen platziert und einem kontrolliertem Normbrandversuch ausgesetzt. Dieser Brandversuchsofen simuliert dabei die Bedingungen eines Brandes, und das Brandschutzglas muss eine bestimmte Zeit lang (z.B. 20, 45, 60, 90 oder 120 Minuten) den Einflüssen des Feuers standhalten. Dabei werden Kriterien wie Integrität (Erhaltung der Struktur) und Stabilität bewertet.

In den Vereinigten Staaten müssen Verglasungen, die für mehr als 20 Minuten ausgelegt sind, einen weiteren Test, den sogenannten Wasserstrahltest bestehen. Unmittelbar nach dem Brandtest, während das Glas noch heiß ist, spritzen Labortechniker das Glas von der Brandseite mit einem Feuerwehrschlauch ab, um die Unversehrtheit des Glases durch den Temperaturschock und Druck zu prüfen.

Der Hose-Stream-Test hilft sicherzustellen, dass das Brandschutzglas nicht nur gegen hohe Temperaturen beständig ist, sondern auch gegen die mechanischen Beanspruchungen und Temperaturschwankungen, die bei einem Brand und den Löschmaßnahmen auftreten können. Diese Tests werden gemäß der Underwriters Laboratories (UL) festgelegt, wobei die genauen Anforderungen je nach den örtlichen Bauvorschriften variieren können. Wenn dann ein Brandschutzglas den UL 263-Test besteht und dabei nachweislich für 120 Minuten (oder mehr) seine Integrität und Stabilität beibehält, wird es entsprechend klassifiziert.

Diese Klassifizierung ist wichtig für Gebäude und Strukturen, bei denen eine längere Feuerbeständigkeit erforderlich ist, um Personen mehr Zeit zu geben, das Gebäude zu evakuieren oder Feuerwehrleuten mehr Zeit für Löscharbeiten zu geben.

TGP – ein starker Partner für Brandschutzglas

Es dürfte deutlich geworden sein, dass länderspezifische Erfordernisse am besten zu erfüllen sind, wenn ein kompetenter Partner vor Ort damit vertraut ist und den direkten Zugang zum Markt mitbringt.

Unser Partner in den Vereinigten Staaten heißt Technical Glass Products. Führend im baulichen Brandschutz in Nordamerika ist TGP der Marktführer im Bereich der transparenten Brandschutz-Systemkonstruktionen und Spezialverglasungen für den Objektbereich. Darüber hinaus ist das Unternehmen exklusiver Marktpartner der Pilkington Deutschland AG für Brandschutzgläser. Im Rahmen der Fire-frames® Systemfamilie entwickelt und vertreibt TGP-Brandschutz-Systeme für die Innen- und Außenanwendung, von Türverglasungen bis hin zu begehbaren Brandschutzlösungen. Unsere Produktlinie Pilkington Pyrostop® wurde nach den Standards der Underwriters Laboratories (UL) getestet und mittlerweile in vielen bekannten Referenzen verbaut. Ein beeindruckendes Beispiel ist sicherlich das Fulton Center in New York City. Die Transparenz des Gebäudes konnte zu einem wesentlichen Teil durch den Einsatz von Brandschutzinnenfassaden in Kombination mit teils aufwendigen siebbedruckten Gläsern mit Pilkington Pyrostop® realisiert werden.

Bild: Fulton Center, New York, USA

Bildrechte: TGP Fotograf, Dwyer

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